Lea Mirwald
Ich habe mich 2012 in die Menschen von Pomali verliebt. Ich erinnere mich noch sehr genau an den Infoabend in Wien und die Kennenlern-Wochenenden. Ich lernte die Kreiskultur kennen, übte das Sprechen von Herzen und durfte die soziokratische Arbeitsweise in Pomali mitaufbauen: Diese wurde erst wenige Wochen vor unserem Einstieg implementiert.
Ich bin selbst in einem Gemeinschaftswohnprojekt aufgewachsen. Und auch wenn wir dort weggezogen sind, als ich vier Jahre alt war, so verbinde ich mit diesem Ort meiner Kindheit ein Gefühl der offenen Türen, der zwischenmenschlichen Lebendigkeit und einem zuhause, wo besonders auch Kinder willkommen sind!
2012 verspürte ich den Wunsch, von Wien in die Natur zu ziehen. Mein Partner wollte jedoch nicht aufs Land, wo man nicht dazu gehört, wenn man dort nicht seit Generationen lebt. Mit Pomali bot sich eine Brücke zwischen Sehnsucht und Realität und die Chance, gemeinsam Zukunft zu gestalten.
Die Vision von Pomali hat mich von Anfang an begeistert und mein Herz hat laut "Ja" gerufen. Ich habe dann über viele Jahre im AK Haus mitgearbeitet, lernte viel über die Baubranche und war bei unzähligen Gesprächen mit dem Bauträger, Architekten und Handwerken für die gute Kommunikation zwischen unserer Pomali-Gemeinschaft – mit unseren Vorstellungen und Wünschen – und der technischen bzw. wirtschaftlichen Realität mitverantwortlich.
Pomali war in den ersten Jahren auf unzähligen Ebenen eine "Schule des Lebens" für mich: Es erfüllt mich mit Dankbarkeit und Demut, diese Phase der Planung, Umsetzung und des Ankommens vor Ort mitgestaltet haben zu dürfen.
Kurz nachdem wir in Pomali eingezogen sind, habe ich – dank der Unterstützung von einigen Menschen in Pomali – meinen Traumjob gefunden. Nun setze ich das, was in Pomali lebt, in meinem beruflichen Alltag um: Sprechen von Herzen, bedürfnisorientiere Lösungen finden und in Verantwortung für mich und diese Welt zu gehen.
2022 wurde unser Sohn geboren. Seither erlebe ich nochmals auf neue Weise, dass in unserer Gemeinschaft immer jemand da ist, der ein offenes Ohr für mich hat, wenn ich es brauche. Und mein Sohn genießt Pomali zwischen Spielplatz und Kinderspielraum, Bücherecke und gemeinsamen Essen. Nun darf auch er ein Gefühl der offenen Türen erfahren!
Lea Mirwald, geb. 1986, lebt mit ihrem Mann Markus seit 2013 in Pomali. Seit 2015 leitet sie den Verein
Tierschutz macht Schule.
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